Einleitung und Kontext

Wie kann Männlichkeit analysiert werden? Wie verhalten sich Männergruppen untereinander und was hat das für Auswirkungen? Welche Gruppen von Männern haben welche Macht? Und was hat Männlichkeit mit Rassismus, Klassismus oder Homofeindlichkeit zu tun? 

In diesem Monat geht es um eines der zentralen Konzepte, um sich diesen Fragen zu nähern: Hegemoniale Männlichkeit. Es wurde bekannt durch Raewyn Connell, besonders durch ihr Buch “Der gemachte Mann”, das in der Erstauflage 1995 erschien. Seitdem wurde ihre Theorie stetig weiterentwickelt und mit anderen Ansätzen kombiniert. 

Mit all den Hintergründen und der Kritik, die darin eingeflossen sind, ist die Theorie selbst sehr umfangreich. Deshalb ist es schwierig, sie in einfachen, kurzen Worten auf den Punkt zu bringen. Durch unsere Aufbereitung gehen einige Aspekte und Zusammenhänge verloren. Wir wollen aber trotzdem einen möglichst zugänglichen Einblick bieten.

Im Teil, den wir beleuchten, geht es vor allem um Männlichkeit und die Hierarchien sowie Dynamiken unter Männern. Im Rahmen des Kalenders halten wir diesen Aspekt für wichtig, möchten aber deutlich machen, dass Männlichkeitstheorie nur einen kleinen Teilaspekt feministischer Auseinandersetzung darstellt.

Für die Aufbereitung haben wir neben Connells Buch auch weitere Quellen von ihr und vom Dissens Verein aus Berlin zur Hilfe genommen. Letzterer arbeitet dabei nicht soziologisch oder theoretisch, sondern wendet das Konzept ganz konkret in geschlechterreflektierter Pädagogik an. Wir beziehen uns hier vor allem auf die Broschüre “Männlichkeitsanforderungen – Impulse kritischer Männlichkeitstheorie für eine geschlechterreflektierte Pädagogik mit Jungen” von Olaf Stuve und Katharina Debus.

Wir freuen uns wie immer über Feedback über unsere Mailadresse: kritischer_kalender@riseup.net